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Songs lernen
Erste Akkorde lernen
Eine Saite eines Akkordes soll nicht klingen, weil sie nicht zum jeweiligen Akkord, oder der Akkord in dieser Form nicht zum Song passt. Diese Saite dämpfen oder kontrollieren wir mit dem Daumen oder mit anderen Fingern der Greifhand.
Das Abdämpfen mit der Anschlaghand nennt man Palm-Muting. Das ist etwas anderes. Darüber gibt es viele Videos auf Youtube. In diesem Artikel geht es um das Abdämpfen einzelner Saiten mit der Greifhand.
Am Anfang ist es die tiefe E-Saite, die wir bei einigen Grundakkorden abdämpfen lernen.
Wie zum Beispiel bei A, C und D-Akkorden. Später kontrollieren wir einzelne Saiten, die nicht klingen sollen auch bei Barré- und Jazzakkorden.
Wie tönt es, wenn ich Saiten abdämpfe, und wie macht man das genau?
Lege einfach mal deine Greifhand über alle Saiten am Gitarrenhals, wie auf dem nächsten Bild. Jetzt spielen wir mit den Fingern der Anschlaghand oder einem Plektrum über alle Saiten. Wie tönt das? Genau, gedämpft.
Schlage mehrmals über die Saiten, ähnlich, wie wenn du einen Song begleiten möchtest. Finde damit heraus, wie stark der Druck auf die Saiten sein muss, damit es "gut" gedämpft tönt. Diese Übergangsposition ist wichtig. Gibst du zu viel Druck, klingen die Saiten, was wir ja gerade bei dieser Technik nicht wollen.
Vielleicht hast du schon beobachtet, dass manchmal kurze Parts in Songs abgedämpft gespielt werden.
Meistens die Bridge. Damit erzeugt man einen speziellen Effekt und lockert den Song auf. Üben kann man das mit jedem Lied. Zum Beispiel mit "Rolling in the deep" von Adele. Die Bridge wird hier geklatscht, spiel sie einfach abgedämpft. Tönt auch sehr cool.
Als Anfänger lernen wir zuerst mit dem Daumen die tiefe E-Saite abdämpfen. Denn es gibt einige Grundakkorde, bei denen diese oberste Saite nicht mitklingen soll, da sie nicht zum Akkord passt. Bei einem Akkord ist immer der Grundton entscheidend. Er gibt quasi den Ton an. Bei einem C-Dur-Akkord ist der Grundton das C. Bei einem A-Dur das A, bei einem D-Dur das D usw.
Natürlich gibt es Ausnahmen. Wenn in den Noten oder dem Song steht, dass der Akkord mit dem E gespielt werden soll, dann machen wir das. Die Notation weist daraufhin, wie der Akkord gespielt werden soll.
Beispiel mit C-Dur:
Soll ein C-Dur gespielt werden, dann steht ein C in den Noten oder den Chords, wie das auf dem linken Bild sichtbar ist. Die Saite, die nicht klingen soll, wird mit einem X gekennzeichnet. Diejenigen, die klingen sollen mit einem Kreis. Rechts sehen wir jetzt ein E über C. Hier müssen wir nichts abdämpfen.
Diesen Wechsel von C auf C/E einfach mal üben. Einmal C-Dur, also tiefe E-Saite abdämpfen (links) und dann ein E über C und jetzt alle Saiten klingen lassen. Immer abwechslungsweise.
Leichtere Übung:
Wer den C-Dur noch nicht so gut beherrscht, dem habe ich nachfolgend eine leichtere Übung. Wir wechseln von Em auf Asus2.
Wir sehen bei den zwei Akkorden, dass bei dem Em links alle Saiten angeschlagen werden sollen, also klingen dürfen. Rechts sehen wir, dass die tiefe E-Saite ein Kreuzchen hat und folglich nicht klingen soll. Das heisst, wir müssen sie dämpfen. Dieses Ab-dämpfen machen wir in dem Fall mit dem Daumen.
Mein Tipp:
Ich empfehle, dieses Kontrollieren oder Abdämpfen von Saiten von Beginn weg zu trainieren. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Gitarrenspiels.
Anhand der zwei obgenannten Akkorde Em und Asus2 üben wir das Abdämpfen der tiefen E-Saite mit dem Daumen. Auf den zwei folgenden Bildern sehen wir die Positions-Unterschiede des Daumens.
Das erste Bild zeigt die einfachste Form eines E-Molls (Em).
Hier dürfen beim Anschlagen des Akkordes alle 6 Saiten klingen. Der Daumen bleibt hinter dem Griffbrett.
Das nachfolgende Bild zeigt den Asus2-Akkord, der genau gleich gegriffen wird, wie der Em, nur eine Saitenlage tiefer. Hier kommt jetzt der Daumen etwas über den Gitarrenhals und berührt die tiefe E-Saite gerade so, dass diese gedämpft tönt.
Wie stark der Druck auf die E-Saite sein soll, damit sie gedämpft klingt, muss man ausprobieren. Übe dann den Wechsel zwischen Em und Asus2. Das gibt gleich ein Gespür für das Abdämpfen.
Auf der Seite mit den Grundakkorden habe ich dir ein Video gemacht in dem dieser Wechsel noch besser beschrieben wird.
Versuche dasselbe mit anderen Akkorden. Bei C, A, Am, D und Dm soll die tiefe E-Saite ebenfalls abgedämpft werden. Übe im Wechsel zum Beispiel von Em > Am oder Em > A, Em > D oder Em > C.
Eine oder gar mehrere Saiten abzudämpfen bei einem Barréakkord ist schon schwieriger. Nehmen wir ein Hm oder auch Bm genannt als Beispiel.
Die folgende Grafik zeigt ein Kreuzchen auf der tiefen E-Saite. Diese soll also nicht klingen.
Da der tiefste Ton des Hm das H ist, das im 2. Bund auf der 2. Saite, also der A-Saite liegt, wird die tiefe E-Saite nicht gebraucht. Heisst, sie soll nicht klingen.
Bei einem Barré dieser Art ist der Daumen ziemlich weit weg und für die Dämpfung der tiefen E-Saite nicht verfügbar. Wie gehen wir vor?
Wir schieben den Zeigefinger bis zur E-Saite hoch und tippen sie leicht an, gerade so, dass sie nicht mehr klingt, resp. abgedämpft tönt. Folgende Grafik zeigt, wo der Finger endet. Nicht auf der E-Saite, nur an die E-Saite angelehnt.
Manche Gitarristen legen den Zeigefinger auch ganz über die tiefe E-Saite oder sie spielen Barré-Akkorde mit Zeigfinger und Daumen. Sehr schön in diesem Video Tennessee Whiskey zu sehen.
Die wichtigsten Grundakkorde, Tipps fürs Spielen.
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